Aerosole konzentrieren sich in der Luft – sowohl draußen als auch in Räumen

Lüftung: Aerosole und ihr Verhalten in Räumen

Aerosole sind winzige, meist unsichtbare Schwebeteilchen aus festen und/oder flüssigen Partikeln. Sie konzentrieren sich in der Luft – sowohl draußen als auch in Räumen. Ihre Größe variiert und reicht von einem Nanometer bis hin zu mehreren 100 Nanometern. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist etwa 100 Mikrometer dick. Größere Aerosole fallen schnell zu Boden. Kleinere Partikel können mehrere Stunden oder Tage in der Luft bleiben und folgen dem Luftstrom.

Luftfeuchtigkeit, Temperatur, chemische oder physikalische Prozesse, wie beispielsweise die Bewegung der Luft durch Stürme oder einfach nur durch Lüften, verändern die Größe, Verhalten oder den Standort von Aerosolen. Wir alle kennen das Phänomen, wenn sich Saharasand als roter Staub in Europa niederlässt.

Eine große Menge an Aerosolen erzeugt der Mensch selbst – direkt und indirekt. Direkt durch Kraftstoffemissionen, Stahlindustrie oder Brandrodungen, indirekt durch Überweidung mit der Folge der Wüstenbildung.

Aerosole variieren in ihrer Größe

0 nm
1 Nanometer nm – die kleinsten Aerosole
0 nm
100 Nanometer nm – die größten Aerosole
0 μm
100 Mikrometer μm – menschliches Haar

Aerosole als Überträger von Infektionen

Aerosole bestehen nicht nur aus Staub, Sulfat, Ruß oder Salz, sie können auch Bakterien oder Viren mit sich herumtragen und sind damit potenzielle Überträger von Infektionen. Hinsichtlich der Infektionen unterscheiden Mediziner zwischen einer „Tröpfcheninfektion“ und einer Infektion durch Aerosole. Eigentlich handelt es sich bei beiden Infektionsarten um eine Infektion durch Aerosole. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass bei einer Tröpfcheninfektion die Aerosole größer und manchmal sogar sichtbar sind und über die Schleimhäute in den Körper gelangen. Die kleineren Aerosole finden ihren Weg hingegen über die Atemwege in den menschlichen Organismus.

Aerosole sind ein Teil der Luft

Aerosole sind Teil der Luft

Ob ein Aerosol infektiös ist, hängt auch von der Infektionslast ab, die es mit sich herumträgt, denn nicht jedes virenbelastete Aerosol ist auch gleich ein Infektionsüberträger. Wichtig in diesem Zusammenhang: Je frischer die Luft in einem Raum oder anders gesagt, je höher der Luftwechsel und je besser die Lüftung, desto geringer die ansteckende Wirkung der Aerosole.

Lüften, Lüften, Lüften: Ansteckung durch Aerosole verhindern

Ausatmen, sprechen, niesen oder singen – auf diese Weise verbreitet ausnahmslos jeder Mensch Aerosole in der Umgebung. Je stärker unsere Äußerungen, desto mehr und desto größer die Partikel. In dem Zusammenhang kennt jeder die Phrase von der „feuchten Aussprache“ – die oft sogar sichtbar ist. Was wir dann sehen, sind nett gesagt: große Aerosole.

An sich ist das kein großes Problem. Sind wir allerdings krank, reichern wir die Luft mit Krankheitserregern an. Vor allem in Räumen, wo das Luftvolumen naturgemäß begrenzt ist – hier können sich Aerosole leichter konzentrieren als draußen an der frischen Luft.

Nehmen wir den schlechten Fall an, dass sich einer oder mehrere kranke Menschen in einem wenig oder schlecht belüfteten Raum aufhalten: Die gesunden Menschen darin haben ein höheres Risiko, sich anzustecken, je länger sich alle darin aufhalten, je näher sie einander stehen, je lauter sie sprechen oder je mehr sie sich bewegen, vielleicht sogar sportlich. Daher sind Abstand und eine solidarische Nies-Etikette wichtige Barrieren. Allerdings geht es nicht ohne frische Luft und regelmäßiges Lüften.

In allen Räumen mit Fenstern, ist das regelmäßige Stoßlüften nicht nur empfehlenswert, sondern fundamentale Bedingung, um Infektionen zu verhindern. Denn je mehr frische Luft, desto dünner werden die Aerosole im Raum und je geringer außerdem die CO2-Konzentration. Besonders effektiv ist die sogenannte Querlüftung – also das, was wir salopp als Durchzug bezeichnen. Fenster auf, Tür auf!

Übrigens spricht man von einer guten Luftqualität, wenn die Kohlendioxid-Konzentration unter 1.000 parts per million liegt. Daran orientieren sich verschiedene Richtlinien zu Arbeitsstätten oder zur Luftqualität.

Optimale Lösung in diesem Zusammenhang ist eine mechanische Lüftungsanlage. Sie sorgt für einen permanenten Luftwechsel und damit automatisch für einwandfreie Lufthygiene. Mit manueller Lüftung, also dem Öffnen der Fenster, verstärken Sie die positiven Effekte.

Reduzieren Raumlüfter oder Lüftungsanlagen die Aerosole und das Risiko einer Infektion?

Zusätzlich zur Fensterlüftung können besonders spezielle Filter oder Lüftungsanlagen die Aerosole entfernen. Mehrere technische Studien der Technischen Universität Berlin haben gezeigt, dass sich kleine Partikel von unter 50 Mikrometern ohne Lüftungstechnik weit im Raum verbreiten und in der Luft verweilen können. Mit lüftungstechnischen Maßnahmen hingegen breiten sie sich weniger aus und werden darüber hinaus abtransportiert.

Ein weiterer Vorteil von Lüftungsanlagen: Sie fördern automatisch und kontinuierlich frische Luft in einem Raum – wohingegen es beim manuellen Lüften meist unklar bleibt, wie lange und wie oft denn nun gelüftet wurde.

Ein Problem mit zu langem Lüften tritt vor allem im Winter auf, wenn sich die Temperaturen von Innen- und Außenluft zu stark angleichen. Denn je ähnlicher sich die beiden Temperaturen sind, desto geringer der Luftwechsel, da Temperaturunterschiede die Zirkulation der Luft zwischen Innen- und Außenbereich fördern.

Professionelle Lüftungstechnik zur Verringerung von Aerosolen

Professionelle Lüftungstechnik zur Verringerung von Aerosolen

In Räumen ohne Fenster, vor allem in kleinen Räumen ohne natürlichen Luftwechsel wie Büros, Küchen, Toiletten, Umkleidekabinen oder Aufzügen sind Lüftungsanlagen und Luftfilter ein Muss und wesentlicher Teil des Lüftungskonzepts. Ideal sind Lüftungsanlagen die Frischluft von außen zuführen. Weitere Voraussetzung für gesunde Luft in Zusammenhang mit Lüftungstechnik sind hochwertige Filter und deren regelmäßige Wartung.

Übrigens sind Klimaanlagen keine Virenschleudern. Egal ob sie mit Umluft oder Frischluft funktionieren. Allerdings kann man sagen, dass Klimaanlagen mit Frischluftzufuhr die Aerosolkonzentration in der Luft deutlich verringern.

Für die Forschung ist zunächst noch unklar, wie groß beispielweise Corona-Partikel sein müssen, um infektiös zu sein und wie deren Verhalten von Lüftungsanlagen bzw. durch Lüften zusätzlich positiv beeinflusst werden kann, so dass die Gefahr einer Infektion über Aerosole so gering wie möglich ist.

Aerosole und richtig lüften: So bleiben Sie fit

Frische Luft ist das A und O für unsere Gesundheit, unabhängig von Corona oder anderen Infektionskrankheiten. Bewegung draußen war schon das Rezept unserer Großeltern für ein gesundes und langes Leben. Durch die aktuelle Situation hat die Bedeutung frischer Luft noch einmal Aufwind bekommen und in diesem Zusammenhang zahlreiche wissenschaftliche Diskussionen um Aerosole und deren Ansteckungspotenzial in Räumen entfacht. Dementsprechend steckt die Forschung in diesem Bereich noch in den Kinderschuhen.

Dennoch ist klar: Regelmäßiges Lüften durch das minutenlange, vollständige Öffnen der Fenster aber vor allem der Einsatz funktioneller und professionell installierter Lüftungsanlagen, integrierter Schutzfilter- und Filtersysteme oder Luftreiniger verbessern nicht nur die Luftqualität in Räumen, sondern verringern auch die Konzentration eventuell virenbelasteter Aerosole deutlich – in Wohnräumen, Turnhallen, Schulen oder im Büro und Gewerbe.

Wir beraten Sie individuell!

Wir beraten Sie gerne und individuell zum Einbau von Abluftanlagen oder dezentraler Lüftungsanlagen – mit oder ohne Wärmerückgewinnung – und wir erstellen Ihnen auf Wunsch ein kostenloses Lüftungskonzept.
Lüftungskonzept anfordern!

Bildnachweis:

Titelbild © SrdjanPav /gettyimages, Bild 2: © Jose A. Bernat Bacete /gettyimages, Bild 3: © aydinmutlu /gettyimages